In der Theologie bezieht sich der Begriff "Gnade" allgemein auf die unverdiente Güte, Freundlichkeit und Barmherzigkeit Gottes gegenüber den Menschen. Es ist ein zentraler Begriff in vielen Religionen, einschließlich des Christentums.
Im Christentum wird Gnade als das Wirken Gottes verstanden, das den Menschen ermöglicht, die Sünde zu überwinden und eine Beziehung zu ihm zu haben. Es wird gelehrt, dass Menschen die Gnade Gottes nicht durch ihre eigenen Leistungen verdienen können, sondern dass sie ein Geschenk ist, das allein aufgrund der Liebe und Barmherzigkeit Gottes gegeben wird.
Im Neuen Testament der Bibel wird häufig betont, dass die Erlösung und das ewige Leben durch die Gnade Gottes kommen. Ein bekannter Vers, der dies ausdrückt, ist Epheser 2,8-9: "Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme."
Die christliche Theologie unterscheidet oft zwischen zwei Arten von Gnade: der vorausgehenden Gnade und der nachfolgenden Gnade. Die vorausgehende Gnade ist die unverdiente Güte Gottes, die den Menschen zur Umkehr und zum Glauben führt. Die nachfolgende Gnade ist die fortwährende Kraft Gottes, die den Menschen befähigt, nach seinem Willen zu leben und sich weiter zu verwandeln.
In vielen christlichen Traditionen wird die Gnade auch als Sakrament betrachtet, das durch bestimmte Handlungen oder Rituale weitergegeben wird, wie zum Beispiel durch die Taufe oder das Abendmahl.
Die Vorstellung von Gnade ist nicht auf das Christentum beschränkt. Andere Religionen haben ähnliche Konzepte von göttlicher Gunst und Barmherzigkeit, obwohl sie sich in ihren Details unterscheiden können.
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